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Biegeformen mit wechselnder Betondeckung / gekröpfte Eisen

Biegeformen

Dieser Abschnitt beschreibt die Besonderheit von Biegeformen zwischen 2 Bewehrungslagen und gekröpften Eisen.

Die Stahllisten bzw. die Übergabe der Daten an den Biegebetrieb erfolgte bisher meist über die idealisierte Liniendarstellung oder über die Biegeform mit Angabe der Parameter. In der derzeit beliebten Übergabe über das BVBS Format werden sogar nur 3D Polygonzüge als 2D Polygonzug übergeben. Über die Jahre haben hier die Biegebetriebe bestimmte Informationen welche hier nicht eindeutig sind als Erfahrungen mit in die Fertigung aufgenommen.

Mit der BIM Methode, vor allem mit der Übergabe von Bewehrungseisen im IFC Format sind hier Dinge zu beachten welchem im klassischen CAD Bewehrungsplan nicht so wichtig waren. In der BIM Methode und der Ausgabe als IFC Datei gibt es jetzt eindeutige 2 dimensionale Beschreibungen von Bewehrungseisen.

Die Formen der Bewehrungseisen sind in länderspezifischen Normen festgelegt. Für die Fertigung und Herstellung der Eisen werden diese Formen mit den jeweiligen Parametern benutzt. Es ist auch möglich freie Formen als eine Art Linienzug mit oder ohne Bögen zu definieren. Alle diese Definitionen haben gemeinsam dass diese meist als idealisierte Linien in den Normen beschreiben sind.

 

 

Auszug SIA Figurenliste

 

Die Parameter der Formen sind aber immer als Außenmaße zu behandeln um zu gewährleisten dass das Eisen in die entsprechende Schalung oder an andere Eisen angepasst ist.

Solange die Schalung bzw. der Verlauf der Biegeform so ist dass die Außenfaser immer auf der gleichen Seite ist, ist dies auch eindeutig.

Zum veranschaulichen folgen einige Eisen in der Liniendarstellung (Blau) wie dies in den Normen erlaubt ist. Manche Normen schreiben vor das Eisen mit einem Durchmesser größer 20 als Doppellinie bzw. Volumen darzustellen.

Über die Liniendarstellung des Eisen ist die Darstellung des Eisen als Doppellinien Darstellung (Rot) , also so wie das Eisen in der Realität ist.

Hier sehen Sie ein Stecker Form A3. Die Schalkanten verlaufen alle an einer Außenseite bzw. einer Außenfaser.

Zu einer Differenz der Darstellung zwischen der als Linienzug und der Realität der Eisen als Volumen kommt es bei Eisen mit „wechselnden “ Betondeckungen, also zwischen 2 Bewehrungslagen.

 

 

Hier ist ein solches Eisen.

 

Die Betondeckung ist links beim Parameter A oben und rechts unten beim Parameter D unten. Damit aber der Schenkel 2 parallel zu der Schrägen Schalkante ist, mur das Eisen am ersten Knickpunkt etwas verlängert werden.

Würde das Programm den Übergang der Darstellung von einem Linienzug so berechnen dass der Knickpunkt Ende Schenkel 1 erhalten bleibt, so wäre der Schenkel 2 nicht parallel zur Schalkante.

Diese Situation bringt immer wieder Diskrepanzen bei der Herstellung, da der Parameter A ja eigentlich etwas länger wurde. In der Praxis wird dies wie oben beschreiben von den Biegetrieben berücksichtigt, auch wenn die Übergabe als 2D Linienzug oder als Form (hier C2) mit Parametern übergeben wird.

 

 

Ganz anders ist es bei gekröpften Eisen. Gekröpfte Eisen werden gebraucht um anderen Eisen in der Schalung Platz zu machen. Das heißt der gekröpfte Schenkel folgt keiner Schalkante sondern versetzt einen Teil des Eisens um einem anderen Stab Platz zu machen. Hier ist es so, dass der abgeknöpfte Teil nur wenige Zentimeter, meist nur ein oder 2 Durchmesser versetzt wird.

Würde man hier die gleiche Regel der zwischen der Darstellung als Linienzug und der Realität der Eisen als Volumen so wäre das Eisen falsch, da hier die Knickpunkte , das heißt der Ort an dem die Ab Kröpfung sein muss falsch wäre. Je „flacher“ dies ist umso „falscher“ das Eisen.

 

Aus diesem Grund gibt es in der Artifex Bewehrungsplanung eine Schalter für die Biegeformen um zu bestimmen um was für eine Art dieses Eisen gedacht ist. Ist es eine gekröpftes Eisen oder ist es Eisen welches Schalungskanten mit wechselnden Betondeckungen folgen soll.


Die Standardeinstellung ist „Automatische Parametererkennung“ Hier kontrolliert das Programm zuerst ob eine wechselnde Betondeckung vorliegt und dann wird bei jeder Abbiegung geprüft ob der Unterschied der beiden Lagen größer als 15 CM ist,

dann wird diese Abbiegung als „Pass Eisen“ erzeugt, und bei weniger als 15 CM als gekröpftes Eisen erzeugt, also die Knickpunkte bleiben erhalten, die Schräge liegt ja nicht an einer Schalkante